Verfärbungen bei Natursteinterrasse
Liebe Community,
wir haben im letzten Jahr eine Terrase neu anlegen lassen mit Focus Quarzit Drive Stone in gebundener Bauweise. Packlage ist HKS 0-45 mm. Fuge Sakret PF 1plus anthrazit.
Dies bei der Verlegung.
So sieht es jetzt aus. “Kästchenbildung“ und teilweise rostrote Berfärbungen an vielen Steinen. wir haben die Steine nur mit purem Wasser abgebürstet bisher.
Hat jemand von euch eine Ahnung, was hier passiert sein könnte?
Ganz herzlichen Dank und viele Grüße
Martina
(12) kommentarer
habes-architektur
sidste årSidst ændret: {last_modified_time}sidste årHallo. Der Naturstein ist in gebundener Bauweise eingebaut worden? Also auf einem mind. 5cm starken Bettungs-/Drainmörtel mit Trassanteil, der für Quarzite zugelassen ist?? Bei der Größe der Steine wurde die Unterseite mit einer Kontakschlemme versehen? Der Belag und der Unterbau (die Terrasse) hat ein Gefälle von 2-3% (2-3cm Gefälle auf 100cm Länge)?
Das sieht nach Staunässe und Feuchtigkeitsnestern aus. Die Steine trocknen vom Rand her aus.
Durch Bewitterung hervorgerufene Verfärbungen von Natursteinoberflächen, wie in Ihrem Falle, sind auf verfärbungsverursachende mineralische Bestandteile des Steins zurückzuführen.
Wikipedia schreibt zum Thema "Quarzit"
"Ist das Gestein hochdicht, d. h. sehr geringporös, sollte davon ausgangen werden, dass ein Haftanstrich auf den Unterseiten und unter Umständen auch an den Kanten der Platten notwendig ist (Siehe oben). Ein Abriss vom Mörtelbett ist bei hochdichten Quarziten nicht selten. Ursache dafür ist die mangelnde mechanische Verzahnung des ausgehärteten Mörtels mit dem Quarzit aufgrund der geringen Porosität. Bei Rosa Quarzit treten sehr häufig chemisch bedingte Verfärbungen durch die Verlegemittel auf .
Im alkalischen Bereich gilt das fast genauso. Universalgrundreiniger auf Ammoniakbasis, die einen max. pH-Wert von 10,5 erreichen, greifen im Allgemeinen Quarzite nicht an. Hochalkalische Produkte, die Natron- oder Kalilauge enthalten, schädigen nicht nur die Quarze, sondern auch hier wieder die farbgebenden Mineralien. Haushaltsmittel wie Backofenreiniger enthalten schädigende Hochalkalien. Zu den Hochalkalien gehört auch Calciumhydroxid aus dem Mörtel, das Eisenmineralien aufbrechen kann. Dadurch kann mit dem Transportmittel Wasser freies Eisen an die Oberfläche transportiert werden, das dort mit dem Sauerstoff sichtbare Eisenoxide bildet."
Martina thanked habes-architekturMartina
Forfattersidste årGanz herzlichen Dank! Das mit dem Eisen hat mir der GaLa-Bauer auch so erklärt.
Wenn es dann Staunässe sein sollte, hilft es nur, den Unterbau neu aufzubauen? Oder gibt es eine andere Möglichkeit?
Ja, es ist gebundene Bauweise. Den Rest müsste ich erfragen. Die Firma hat so was noch nie erlebt nach eigener Aussage und schon beim Lieferanten angefragt.Martina
Forfattersidste årAuch der Lieferant habe so etwas noch nie erlebt. Es könne eigentlich nur sein, dass unter der Fläche eine Wasserader verlaufe, wodurch es zu aufsteigender Feuchtigkeit kommt. Tatsächlich sind die dunklen Stellen heute nach Tagen der Trockenheit heller geworden.
Weiteres Vorgehen: man will ein paar Steine mit dem Brenner bearbeiten, um zu schauen, ob die Flecken wiederkehren. Falls ja, könne man über eine Versiegelung der Oberfläche nachdenken.
Die Fugen sind auch durchlässig. Dort haben sich nach kurzer Zeit schon an einigen Stellen Flechten angesiedelt und auch Moos. Weist ja auch auf Feuchtigkeit hin.
Vielleicht könnte man ja neben der Fläche eine Bodenbohrung durchführen, um zu schauen, ob dort eine Wasserader verläuft? Oder einen Wünschelrutengänger?
Falls dies so wäre, ist das dann „höhere Gewalt“ und der Gala-Bauer ist außen vor? Er ist wirklich gut und seriös und wir habe ja gesehen, wieviel Schüttmaterial in der Baugrube versenkt wurde.
Aber alleine diese Fläche zu bauen, hat schon einen vierstelligen Betrag gekostet, ohne die anderen Arbeiten, da ist die Erwartungshaltung als Kunde an die finale Optik natürlich entsprechend.
Vielen Dank für eure KommentareMartina
Droll & Lauenstein
sidste årIch sehe Ihren Landschaftsgärtner durchaus in der Pflicht! Er hat dafür zu sorgen, dass Ihr Pflasterbelag mängelfrei ist, und die durch aufsteigende Feuchtigkeit entstehenden Verfärbungen sind ein Mangel. Er muss dafür sorgen, dass die Tragschicht trocken ist. Von höherer Gewalt kann keine Rede sein.
Auf keinen Fall würde ich die Oberfläche versiegelten, Sie verhindern so, dass die von unten aufsteigende Feuchtigkeit abtrocknen kann.Martina thanked Droll & LauensteinGudula v.Steht, Gartenberatung/ -Gestaltung
sidste årSidst ændret: {last_modified_time}sidste årIn meiner Gegend haben wir öfter Probleme mit Schichtenwasser. Falls es sich bei Ihnen um etwas ähnliches handeln sollte, würde man das aber eigentlich nach Regen auch den der Terrasse angrenzenden Bereichen anmerken.
Hier gilt es ansonsten auch ein Augenmerk darauf zu legen, dass Wasser immer ausreichend abfliessen bzw. versickern kann. Es wäre also - wie auch oben schon beschrieben- dringend zu überprüfen, ob die verbauten Materialien ausreichend sind, miteinander harmonieren sowie fachgerecht verbaut wurden.
Hier würde ich also erst einmal ‚Höhere Gewalt‘ ausklammern.
Martina thanked Gudula v.Steht, Gartenberatung/ -GestaltungMartina
Forfattersidste årDer Garten fällt leicht ab, die Grube für die Terrasse ist plan aufgefüllt worden, daher haben wir jetzt 2 Stufen von ihr in den hinteren Teil. Auf den angrenzenden Gebieten ist keine Staunässe zu beobachten, vielleicht weil das Wasser dort weiter abwärts fließt.
Wir haben hier sehr viel Steine im Boden - auch in der Baugrube der Terrasse - und weiter oben auf dem Grundstück auch ein Sandsteinflöz.Gudula v.Steht, Gartenberatung/ -Gestaltung
sidste årSidst ændret: {last_modified_time}sidste årDie Terrasse liegt also am Fusse eines abfallenden Geländes? Das könnte vielleicht des Rätsels Lösung sein. Ein Foto wäre hier evtl. hilfreich. Und was meinen Sie eigentlich genau mit „Steinen in der Baugrube der Terrasse“ ?
Martina
Forfattersidste årHier ein paar Fotos vor und während der Bauarbeiten. Vielleicht wird dadurch einiges klarer. Vielen Dank auf jeden Fall für jeden wertvollen Input.
Gudula v.Steht, Gartenberatung/ -Gestaltung
sidste årSidst ændret: {last_modified_time}sidste år
Hallo Frau Luzar,vielen Dank für das Einstellen der Fotos, Ihre Email und auch das Vertrauen, das Sie hier in mich setzen!
Ihre Emailadresse wurde mir nicht angezeigt und ich habe oft Schwierigkeiten mit dem Absenden von Nachrichten über houzz, deshalb nun auf diesem Wege meine Antwort an Sie:
Ich fürchte leider, dass ich falsche Hoffnungen geweckt habe, bin ich doch gar nicht befugt hier nun anhand der Fotos detailliertere Auskunft oder gar eine Begutachtung zu liefern.
Ich hatte -ehrlich gesagt- auf ein Statement der beiden Architekten hier im Thread gehofft, aber wahrscheinlich sind auch diesen an diesem Punkt die Hände gebunden.
Wenn Sie nun einmal Punkt für Punkt die obigen Kommentare durchgehen und auch das Richtung Terrasse abfallende Gelände dabei berücksichtigen, haben Sie zahlreiche wertvolle Hinweise für zielführende Fragestellungen an Ihren Gala-Bauer. Beruft er sich weiterhin auf höhere Gewalt, würde ich einen kompetenten Architekten für eine gemeinsame Begehung/ Beratung vor Ort mit ins Boot nehmen (Zahlreiche Architekten bieten hier inzwischen entsprechende Pauschalen an oder arbeiten im Stundensatz), Gut, dass Sie dafür auch m.E. teilweise aussagekräftige Fotos von der Bauphase in der Hand hätten.
Falls auch das nicht fruchten sollte, würde ich in einem letzten Schritt dann einen Gutachter einschalten.
Ein Gedanke noch zu den rostroten Verfärbungen der Steine, gerade auch weil diese Verfärbungen nicht durchgängig auftreten. Cortenstahlobjekte haben oft eine Tendenz über längere Zeit hinweg „auszubluten“ und sind evtl. dadurch die Verursacher (Auf einem der Fotos ganz oben meine ich gerade in der näheren Umgebung des Pflanztroges zahlreiche Verfärbungen zu sehen, selbstverständlich kann ich mich aber auch täuschen).
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, lassen Sie sich nicht “bange machen“!
Herzliche GrüsseGudula v. Steht
Herbert Koller Stein- und Fliesenpflege
sidste årHallo Martina,
Ich habe gerade von Ihrem Terrassenproblem gelesen. Ich hoffe, die Terrasse ist noch da.
Ich gehe folgendermaßen an so ein Problem heran:
1. Ausgangssituation:Quarzsandstein, vermutlich Indien = keine sicheren Infos zum Stein
Bettung: Kalkschotter = wasserdurchlässig, Staunässe unwahrscheinlich
Gebundene Bettung: Zement, Trasszement, Infos wären hilfreich
Fuge: Kunstharz = Bindemittelfilm auf der Steinoberfläche
Problem: Feuchtigkeit, braune Flecken (Steinartbedingte Rostbildung möglich. Verfärbung sieht nicht nach typischem Rostfleck aus. --> Reinigungsprobe erforderlich)
Zum Stein: Quarzsandstein kann Eisenanteile beinhalten, die Rost bilden. https://naturstein-zentrum-ruhr.de/bodenplatten-2/ Link zu einem Händler: Bestätigt, dass braue Flecken entstehen können (werden).
Zu den Feuchtigkeitsflecken:Kunstharz Pflasterfugenmörtel hinterlässt nach der Verfugung einen (glänzenden) Bindemittelfilm. Der Bindemittelfilm behindert das Austreten der Feuchtigkeit. Der Bindemittelfilm wittert normalerweise innerhalb eines Jahres durch UV Strahlung ab. Zwischenzeitlich kann die Pflasterfläche jedoch sehr unschön aussehen. Wenn der Bindemittelfilm tief in die Poren des Sandsteins eingedrungen ist, kann das Abwittern länger dauern, oder Rückstände bleiben.
2. Maßnahmen:Ich empfehle eine Reinigungsprobe an einer oder wenigen Platten durchzuführen:
1. Reinigungsgang - Bindemittelfilm lösen:Reinigungsmittel: SteinDino Pox
Reinigungsgerät: Rundbürste S80 mit Adapter für Akkuschrauber
2. Reinigungsgang - Rostflecken entfernen:Stein mit Rostfleck mit Industriefön erhitzen
SteinDino Karbo pur auftragen
Stein erhitzen und mit etwas Wasser und Rundbürste schrubben.
3. Reinigungsgang - Saure Reinigung eventuell Kalkpartikel aus dem Stein lösen (Kalkschotterbettung)Reinigungsmittel: SteinDino Karbo
Reinigungsgerät: Rundbürste S80 mit Adapter für Akkuschrauber
4. Reinigungsgang Schmutz entfernen, Säuren neutralisierenReinigungsmittel: SteinDino BasoReinigungsgerät: Rundbürste S80 mit Adapter für Akkuschrauber
Jetzt ist der Stein sauber und die Feuchtigkeit kann ungehindert austreten. Wenn viel Feuchtigkeit im Stein ist, kann die Trocknungsphase durchaus mehrere Wochen dauern.
Ist die Reinigungsprobe erfolgreich, kann die gesamte Fläche mit der Einscheibenmaschine gereinigt werden.
Weitere Infos und Reinigungsmittel erhalten Sie im Webshop: steindino.de
Viel Erfolg für die Reinigung!
Viele Grüßesendet
Herbert Koller
reine-steine@gmx.de
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Droll & Lauenstein